Nathan, der Weise

In der Ringparabel vergleicht Nathan drei verschiedene Religionen bzw. Kulturen (Judentum, Christentum, Islam) mit drei Ringen, die einander so ähnlich sind, dass die sich in ihrer Wertigkeit nicht von einander unterscheiden. Soweit der Text von Lessing. Das Anliegen ist klar. Einmal jüdisch, einmal mohammedanisch, einmal christlich. Oder doch nicht klar. Einmal Türkisch, einmal Deutsch, einmal gar nicht. Einmal weiblich, einmal männlich, einmal aus Holz, was solls. Was sagt Baß zu Recha? Kann eine Frau so weise sein? Türkisch in 200 Minuten. Ein Derwisch ohne Beine, Daja im Stimmbruch, ist Komik aufklärerisch oder war die Aufklärung komisch. Wieso bekommt man dann eine Gänsehaut? Physiologisch, psychologisch, politisch. Irgendwie alles zusammen. Bewegung, Sprache, Musik, Herz, Hirn, Seele. Man sitzt im Theater und fühlt drei Ringe in sich.

                  

Reaktionen

„(…) provokant und peinlich, radikal und subtil, sinnlich und intellektuell.“

Profil

„Ein Nathan wie von Monty Python. Und das bestätigt, dass das aktionstheater zu den Gustostückerln der österreichischen Theater-Landschaft gehört.“

Salzburger Volkszeitung

„Gruber kleidet den aufklärerischen Humanismus in ein schräg sitzendes Kleid. Der weise Nathan ist in der Aufführung des aktionstheater ensemble eine Frau. Und die spricht türkisch! Der Tempelherr trägt die Dornenkrone des Jesus von Nazareth und schleppt einen Kontrabass hinterher. .. Verstehen heißt hier hinsehen!“

Kurier

„(…) eine mutige, sinnlich-radikale Nathan-Interpretation“

Lungauer Nachrichten