“Die Liebe als Rettungsanker in einer verdinglichten Welt zu sehen – dazu ist Martin Grubers Sicht der Dinge zu ehrlich. Etwaigen Kitsch ersetzt er durch Kitsch und der groben Polarisierung entkommt er mit Ironie. Was nicht heißt, daß es nichts holzschnittartiges gäbe, in diesem – umjubelten – Fundevogel… Zapp, zapp und die Wurst (der Schwanz) ist ab! Christina Ascher brilliert in allen Stimmlagen bis hinauf zur Königin der Nacht, wenn Amann Mozart grüßen läßt. Vorhersehbarkeit ist bei allem märchenhaften Spaß (die tanzenden Knechte und Mägde vor und hinter den Baumstorzen der Ausstatterin Valerie Lutz sind eine Klasse für sich) nicht Grubers Ding. Unser Fundevogel (Nicholas Isherwood hat alle Vorzüge eines großen Vokalisten) verwandelt sich kaum. Mir Kulleraugen stakst er durchs Leben und findet in trippelden, mit glockenheller Stimme ausgestatteten Lenchen (Deborah Peak Jones) seine Papagena. Zitterwesen sind – und bleiben – sie wohl beide. Und so findet die von Clemens Matzka mit spannendem Understatement kommentierte Geschichte ihr gutes – weil eben nicht glattes Ende. Das Glück läßt sich nicht so einfach zusammenreimen. Schön, daß man auch auf Musiktheaterbühnen nicht so tun muß, als ob.”
Vorarlberger Nachrichten