Wie geht es weiter

Die gelähmte Zivilgesellschaft.
Uraufführung

Theatermacher Martin Gruber und sein mehrfach ausgezeichnetes aktionstheater ensemble begingen 2019 mit der Uraufführung „Wie geht es weiter – die gelähmte Zivilgesellschaft“ ihr 30-Jahre-Jubiläum. Sie skizzieren darin eine Gesellschaft zwischen Saturiertheit und Prekariat, deren Leidensdruck noch zu gering ist, um gegen einen gefährlich infantilen Rechtspopulismus und Nationalismus aufzubegehren. Eine Gesellschaft, die das Opponieren den Kids von „Fridays for future“ überlässt.

Ausgangspunkt für diese Produktion war einmal mehr der politische Status Quo in Österreich und Europa: Neoliberale Politstrateg*innen und rechtspopulistische Demagog*nnen haben sich als Heilsbringer*innen in Stellung gebracht und die sogenannte Zivilgesellschaft scheint im Tiefschlaf zu versinken. So weit, so bekannt.

Basierend auf der dem aktionstheater ensemble eigenen Arbeitsweise, beginnen die Akteur*innen beim einzelnen Individuum, bei sich, bei ihrer eigenen Unfähigkeit. Es wird versucht, der um sich greifenden Lethargie durch eine gnadenlose Innenschau der Mitwirkenden sowie durch Recherche im direkten und erweiterten sozialen Umfeld auf den Grund zu gehen. Aus diesem Material schreibt Martin Gruber ein Theaterstück, wühlt mit seiner Kompanie genussvoll in den Untiefen der österreichischen Seele und entwirft ein aberwitziges Politik-Panoptikum.

                  

Reaktionen

„Mit der Uraufführung von ‚Wie geht es weiter – die gelähmte Zivilgesellschaft‘ feiert das aktionstheater ensemble sein 30-jähriges Bestehen und untermauert wieder einmal eindrucksvoll seine Daseinsberechtigung. Die am Dienstag in Bregenz gezeigte Inszenierung von Martin Gruber ist kreativ, kraftvoll sowie hochaktuell – ohne bei ihren Anspielungen plump zu werden. Das Publikum war begeistert.“

APA – Austria Presseagentur

„Mit jährlich zwei bis drei Uraufführungen gehören Gruber und sein Team mittlerweile zu den elaboriertesten Gruppen, die hierzulande im performativ-postdramatischen Bereich unterwegs sind. Der gebürtige Vorarlberger bringt politisch brisante Themen mit einem körperbetonten Spielstil und hohem Energiepegel auf die Bühne.“

Wiener Zeitung

„Bollwerk gegen die Gleichgültigkeit – Bejubelte, politisch brisante Bestandsaufnahme des Aktionstheaters mit viel Wahrheit, Witz und Poesie.“

Vorarlberger Nachrichten

„Kaum sonst wo findet man Aktuelles so elegant in Theatertexte eingewebt wie auf den Bühnen, die das Aktionstheater Ensemble bespielt.”

Die Presse

„Seit drei Jahrzehnten arbeitet sich das Aktionstheater Ensemble – ein Urgestein der österreichischen Theaterszene – an der politischen und gesellschaftlichen Situation in unserer Gegenwart ab. Zuerst mit ungewöhnlichen Interpretationen von Klassikern, inzwischen mit eigenen Stücken: immer politisch und immer ganz nahe an den Dingen, die nicht nur Österreich bewegen.“

Deutschlandfunk

„Frontal deklamierte Texte, Montage anstelle von Kontinuität, Verwischung der Grenzen zwischen Rolle und Darsteller*in, Vermeidung von naturalistischer Mimesis und Identifikationsangeboten, choreographierte Arrangements. Einzigartig sind beim Aktionstheater Ensemble die Kombination dieser Elemente und ein untrügliches Gespür für Timing und Rhythmus. Martin Gruber und sein wechselndes Ensemble sind keine ‚Experten des Alltags‘, sondern Analytiker des Alltags und zugleich dezidierte Experten der Kunst. Ihre zugleich sehr unterschiedlichen und stilistisch verwandten Produktionen – im Schnitt zwei pro Jahr – erweisen sich als extrem sinnlich, also entschieden theaterspezifisch.”

nachtkritik.de