Die wunderbare Zerstörung des Mannes

Uraufführung

Folgen wir dem Diktum von Gender Diversity ExpertInnen, leben wir im Zeitalter des „Neo-Patriarchats“. Hatte „der Mann“ früher, neben seinem Privileg Allein-Herrscher zu sein, noch die Aufgabe, etwa für das leibliche Wohl seiner Nachkommenschaft zu sorgen, so darf er sich heute dem „Mann sein an sich“ erfreuen. Dieses ‚Mannsbild‘ steht hier verkürzt für Narzissmus und Macht. Unterstützt von einem nicht unerheblichen Teil an Frauen. Hinter dieser Drohkulisse aus einer Heerschaar von Alt-Machos aus Politik und Wirtschaft, scheint sich, zumindest in unserer westlichen Welt, die Verstörung einer jungen Männergeneration abzuzeichnen. In einem lustvoll-theatralen Akt wollen wir dem Macho in uns begegnen und diesen mit Freude dekonstruieren. (Martin Gruber)

In der aktuellen Uraufführung inszeniert Martin Gruber mit seinem mehrfach ausgezeichneten aktionstheater ensemble die Suche nach einem neuen Männerbild und das gleichzeitige Scheitern daran. Sechs Männer, sechs Sichtweisen. Trotz einer offensichtlichen Regression, der Rückkehr von Uralt–Machos auf nationalem und internationalem politischen Parkett, scheint sich ein Zerfall alter Rollenbilder, soweit diese überhaupt festgemacht werden können, abzuzeichnen.