Dantons Tod spielen

Büchner-Trilogie. Teil 3.

Wir stehen immer auf dem Theater, wenn wir auch zuletzt im Ernst erstochen werden. Seit dem Sturm auf die Bastille sind fünf Jahre vergangen. Nachdem Danton den König und seine Familie hat gefangen nehmen lassen, wird die gesetzgebende Versammlung aufgelöst und Danton lässt 1400 Königstreue und Kleriker umbringen. Die Schreckensherrschaft beginnt und mit ihr der Zerfall der siegreichen Republikaner. Und am Ende stehen sich ehemals Verbündete unversöhnlich Gegenüber. Der Beginn von Dantons Tod: Ein Bummel über den Jahrmarkt der Eitelkeiten. Un ballo di mascera, der sich um so ausgelassener gestaltet, je näher sich die weißgewandete Festgemeinde in spielerischen Leichtsinn dem Abgrund zubewegt.

                  

Reaktionen

“Martin Gruber schält in seiner Inszenierung den Wahnsinn menschlichen Handelns und seiner Handlungsunfähigkeit wider den Gang der Geschichte sorgsam aus dem Revolutionsdrama Büchners heraus … Ein geschichtsloses Bühnenereignis.”

Der Standard

“Die Brüche in Aufbau und Sprache des Werkes sowie in der Charakterzeichnung der Figuren verwirren und fesseln gleichzeitig. Martin Gruber arbeitet diese Widersprüche messerscharf heraus. Gelegenheiten, die man nicht versäumen sollte, denn die drei Büchner-Inszenierungen gehören zum Besten, was die Österreichische Freie-Gruppen-Szene in den letzten Jahren zustandegebracht hat.”

Salzburger Nachrichten

“Der Vorarlberger Martin Gruber hat sein Aktionstheater Ensemble zu einer der führenden, auch im Ausland geschätzten Avantgardetruppen Österreichs gemacht. Wovor große Theater oft zurückschrecken, einen Zyklus von Georg Büchners drei Theaterstücken, Gruber hat es innerhalb von drei Jahren geschafft.”

Neues Volksblatt

“Wer nicht nur Premierenjubel einheimst, sondern auch bei normalen Vorstellungen in Begeisterungsstürmen baden kann, braucht um die Zukunft seiner Kunst keine Sorge haben. Da ist jemand der mit dem ureigensten Tiefsinn Büchners hadert und seine Werke malträtiert, um nicht aktualisierend wiederzugeben, sondern in endzeitige, zeitlos gültige Stimmung zu versetzen.”

Kurier

“Jeder billige Naturalismus ist Martin Gruber ein Greuel. Das hat der 28jährige Regisseur, der längst in einem Atemzug mit anderen sogenannten Shooting-Stars des deutschsprachigen Theaterraumes genannt wird, in mehr als einem Dutzend Produktionen mit seinem Aktionstheater Ensemble eindrucksvoll bewiesen.”

Falter